Erinnerungsveranstaltung in Mannheim: *Schönau ’92 Nicht Vergessen* (mit Fotogalerie)

In den Monaten Mai bis Juni 1992 wurde der Mannheimer Stadtteil Schönau zum Ort pogromartiger, rassisitischer Ausschreitungen. Ausgangspunkt war ein Gerücht, dass eine Minderjährige von einem Asylantragsteller vergewaltigt wurde. Erst später wurde bekannt, dass der Ex-Freund, damals Angehöriger der U.S. Armee in Mannheim, der Minderjährigen gegenüber sexuell übergriffig wurde.

30 Jahre danach

machten u.a. der migrantische Verein DIDF und AntifaschistInnen unterschiedlichster Coleur deutlich, dass und wie das damalige Thema noch immer aktuell ist. Am 11.06.2022 lud man zu einer erweiterten Gedenkveranstaltung ins Naturfreunde Haus Mannheim ein.

Auf dem Programm standen Infostände befreundeter Gruppen, Workshops und am Abend eine Podiumsdiskussion mit ZeitzeugInnen.

in Workshops bearbeitet wurden die Themen:

– Struktureller Rassismus

– Alltagsrassismus Paroli bieten

– Wie kann die Erinnerungsarbeit gestaltet werden?

Zum Auftakt gab es einen Inputvortrag durch die Veranstalter, an dem bereits rund 50 Personen teilnahmen.

Abendveranstaltung mit Podiumsdiskussion

Die Veranstaltung war mit über 60 Personen sehr gut besucht.

Eingeladen waren als Zeitzeug*innen Günther Urbanczyk (Altstadtrat in Mannheim und Rechtsanwalt), Thomas Reuter (Journalist), Nuri Cihanbeyli (Künstler und Pädagoge), Yahya Durusoy (DIDF Vorstand Mannheim), Hermann Rütermann (Theologe), Andre Neu (bermuda.funk), Silvia Kurz (bermuda.funk), Gizem Gözüacik (Künstlerin), sowie Nalan Erol (DIDF Vorstand Mannheim und Gemeinderätin der Die Linke)

Den Zeitzeug*innen wurden Fragen gestellt wie

1.Ihr wart alle bei den Ausschreitungen vor 30 Jahren in Schönau dabei, was sind eure Erinnerungen wie war die Atmosphäre und welche Auswirkungen hatte es auf die Innenstadt?

2.Wie habt ihr als Personen mit Migrationsgeschichte die Auschreitungen wahrgenommen, wie ging es euch dabei, warum wart ihr dabei und warum war es euch wichtig dran teilzunehmen?

3.Könnt ihr Bezug nehmen auf die Reaktion der Politik, Stadtverwaltung, der Polizei und den Medien?

4,Gibt es Veränderungen im Bezug auf Rassismus von damals zu heute und findet ihr so eine Veranstaltung wie die heutige wichtig?

Jeder der ZeitzeugInnen hat vom eigenen Standpunkt aus erzählt, wie die Wahrnehmung individuell realisiert wurde mit den ganz eigenen Reflektionen.

Rechtsanwalt Urbanczyk hat über die rechtliche Lage damals berichtet.

Nach der letzten Fragerunde gab es von den Teilnehmenden Fragen und Anregungen.