Geschäftsführer der Lebenshilfe sehen sich zum handeln getrieben

Die Geschäftsführer der Lebenshilfe Bad Dürkheim Sven Mayer und Fabian Kunz kritisieren nach einem Bericht des Mannheimer Morgen (leider hinter paywall) unsere antifaschistische Arbeit und fühlen sich durch unsere Aufforderung zum handeln fast erpresst. Halten wir fest:

Seit Jahren beschäftigt die Lebenshilfe einen bekennenden Neonazi, u.a. als Wohngruppenleiter für geistig behinderte Menschen. Seine rechtsradikalen Tattoos will man nicht erkannt haben, die selbst auf dem mittlerweile gelöschten Foto, das ihn auf der Webseite im Kreise seiner Betriebsratskolleg*innen zeigt, zu sehen sind. Auch offenkundig rassistische Aufkleber auf seinem Auto sind über die Jahre nicht aufgefallen. Klar hörte man seine rechten Sprüche, er machte ja keinen Hehl aus seiner politischen Einstellung. Aber wer denkt denn, dass dahinter ein Neonazi mit rassistischem Weltbild steckt? Und wegzuschauen ist da doch einfacher, als genauer hinzuschauen, wer da geistig behinderte Menschen betreut.

Die Geschäftsführung der Lebenshilfe handelte monatelang nicht, obwohl ihr die rechtsextreme Gesinnung ihres Mitarbeiters nach eigener Aussage seit Februar bekannt ist. Auch nach einer umfassenden Information durch uns am 16.06. duckte sie sich weg und versteckte sich hinter dem Arbeitsrecht. Still und leise wird der Neonazi von der Webseite entfernt und angeblich freigestellt. Mehrfache Nachfragen durch uns lies man jedoch unbeantwortet. Nun, da die Sache aufgrund unserer Veröffentlichung prekär geworden ist, sieht man sich zum handeln getrieben und schiebt den schwarzen Peter der Antifa zu. Glaubwürdige Konsequenz im Umgang mit Neonazis sieht anders aus.

Wir sehen unsere Aufgabe darin, genauer hinzuschauen und Neonazis aus der Deckung zu holen. Am Ende zählt für uns, dass ein Anhänger des Nationalsozialismus nicht länger unmittelbaren Kontakt zu und Einfluss auf behinderte Menschen hat. Mögen muss man uns dafür nicht.