Prozessauftakt gegen den Rechtsaußen-Aktivisten Ralph Bühler wegen Volksverhetzung

Am 14.12.2022 begann der Prozess gegen den Rechtsaußen-Aktivisten Ralph Bühler (Nussloch) wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Heidelberg. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor 2021 ein antisemitisches Video auf seinem FB-Profil geteilt zu haben. Gegen einen Strafbefehl hatte der Angeklagte Widerspruch eingelegt.

Bühler wies sämtliche Vorwürfe von sich, sieht sich in der Opferrolle und stilisierte sich als kritischer Politaktivist und Wohltäter derart theatralisch emotional, dass er in Tränen ausbrach. Die Verhandlung musste unterbrochen werden. Der Angeklagte räumte ein, ein Foto der Ex-Kanzlerin mit dem Zusatz “ Wurzel allen Übels “ geteilt zu haben. Bühler macht die „Merkel-Coronapolitik“ alleine verantwortlich für seine Arbeitslosigkeit. Die Anklagevertretung hatte drei Zeugen benannt. Im Rahmen der Beweisaufnahme sagte ein PHK (Staatsschutz) des PP Mannheim aus, der im Wesentlichen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bestätigte. Die zwei anderen Zeugen waren erkrankt.

Bühlers Strafverteidiger regte die Verfahrenseinstellung unter Geldauflage an, was von Anklagevertretung abgelehnt wurde. Die Richterin und der Anklagevertreter wollen alle Zeugen anhören. Aus diesem Grund soll die Verhandlung am Amtsgericht am 04.01.2023 um 10 Uhr fortgesetzt werden.

Ralph Bühler trat in der Vergangenheit bei rechtsextremen Veranstaltungen wie dem „Frauenbündnis Kandel“ als Redner auf. Mit Beginn der Corona-Pandemie redete er häufig bei den rechtsoffenen Veranstaltungen der Coronaleugner von Querdenken.

Eine Masche von Bühler ist es, sich bei politischen Veranstaltungen als Pressevertreter auszugeben. Hier bei einer Wahlkampfveranstaltung der CDU mit Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn im September 2021 neben Ex-AfD-Funktionär Ralf Senck.

Gleich zweimal scheiterte Bühler grandios, Bürgermeister zu werden. Er trat erfolglos 2021 in Walldorf und 2019 in Biblis an.