„Gurs 1940“-Wanderausstellung weiterhin in der Pfalz zu sehen (mit Fotogalerien)

Im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktionen wurden aus der bayerischen Pfalz und aus Baden, sowie der Saarpfalz 1940 rund 6.500 jüdische BürgerInnen in das Internierungslager Gurs (Südfrankreich) deportiert. Grundlage für die Deportationen waren die Nürnberger Rassegesetze der NSDAP vom September 1935 und den daraus resultierenden Beschlüssen, bei der Wannseekonferenz im Januar 1942, zur „Endlösung der Judenfrage“.

Wanderausstellung des Bezirksverband Pfalz seit April 2021 auf Tour

In einer Sitzung des Ausschusses für Demokratieförderung und Gedenkarbeit hatte man beschlossen diese Wanderausstellung auf den Weg zu bringen. Die Konzeption und Produktion erfolgten in enger Kooperation mit dem „Haus der Wannsee-Konferenz“ in Berlin.

In den Ausschüssen des Bezirksverband vertreten sind RepräsentantInnnen aller Parteien, die 2019 in den Bezirkstag Pfalz gewählt wurden.

In Frankenthal ist die Ausstellung aktuell und noch bis 19.08. zu sehen. Präsentiert wird diese auf rund 33 Bild- und Texttafeln bzw. Roll-Up’s im 2. OG des Rathauses. Kooperationspartner vor Ort ist der 1992 gegründete Verein für Jüdisches Gedenken.

Ab September ist geplant die Ausstellung an diesen Orten zu zeigen:

Kaiserslautern, Theodor-Zink-Museum: 03.09. – 02.10.2022

Odenbach, Ehem. Synagoge: 05.10. – 14.10.2022

Neustadt, Stadtmuseum Villa Böhm: 18.10.- 13.11.2022

Landau, Frank-Löb’sches Haus: 02.02. – 26.02.2023

 

Nach der Internierung in Gurs kam die Ermordung in Ausschwitz

Nur sehr wenigen Menschen gelang die Flucht aus dem Lager Gurs, welches schon seit des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) existierte, und vom Nazideutschland besetzten Frankreich ungehindert weiterverwendet werden konnte. Rund 1.000 der internierten Personen verstarben aufgrund von Hygienemängeln, Krankheiten oder Hunger. Das Schweizer Rote Kreuz konnte einige Kinder aus dem Lager evakuieren und in Sicherheit bringen.

Mehrheitlich wurden die Internierten jedoch nach Verlegungen im Konzentrationslager Ausschwitz durch Hitlers Schergen ermordet. Mancherorts erinnern heute Stolpersteine an die Schicksale, der nach Gurs verschleppten Juden und Jüdinnen.

Seit den 1990er Jahren leben wieder etwa 80 jüdische BürgerInnen in Frankenthal (Stand 2018). Diese migrierten vornehmlich aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland.

Alle Bilder zur Ausstellung in Frankenthal:

(Bericht und Fotos: cr und wie angegeben)

Weiterführende Links:

https://www.bv-pfalz.de/gedenken-erinnern/80-jahre-gurs/

https://www.gurs1940.de/de/

http://juden-in-frankenthal.de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Camp_de_Gurs

https://antifareportpfalz.noblogs.org/archive/695

http://www.vvn-bda-kl.de/spuren/dv/gurs.html

https://www.lpb-bw.de/publikationen/helllichten/tag05.htm

https://kommunalinfo-mannheim.de/2018/09/16/wir-schaffen-was-freiwilligentag-in-der-metropolregion-rhein-neckar-mit-bildergalerien/